Das DIA-Kollektiv ist ein neu gegründetes Kollektiv, welches sich als demilitaristische Front versteht. Der Name DIA setzt sich aus drei Werten zusammen: Wir verstehen unsere Arbeit als Dekolonial, Internationalistisch und Anti-Patriarchal. Auf Nubisch bedeutet «dia» (ⲇⲉⲁ) «genug» bzw. «enough». DIA will somit auch die Dringlichkeit hervorheben, mit welcher wir den globalen Militarismus und den vielfältigen und intersektionalen Gewaltformen, den er mit sich bringt, beendn müssen. Dies beginnt mit politischer Bildung und einem wachsenden Verständnis der komplexen Verbindungen, die der militärisch-industrielle Komplex mit sich bringt. Das DIA-Kollektiv arbeitet aus dem schweizer Kontext, wodurch die schweiz zu einem Fokus der Recherchearbeit wird. Dies jedoch immer mit einem Verständnis davon, dass unterschiedliche militärisch-industrielle Komplexe miteinander in Verbindung stehen.
Die Basis von DIA besteht aus einem tiefen Verständnis von kolonial-kapitalistischen Strukturen und den intersektionalen Gewaltformen, welche daraus hervorkommen. Der Fakt, dass wir uns «gegen» diese Strukturen und Gewaltformen wehren, bedeutet für uns immer auch «für» etwas zu sein: Wir verstehen es als unsere Mitverantwortung uns für neue Normalitäten, Ideen und Freiheiten einzusetzen.
Grenzen halten das System der globalen Apartheid aufrecht und werden zunehmend militarisiert. Sie unterscheiden somit zwischen verschieden Kategorien des Mensch- bzw. Nicht-Mensch-Seins. Das System der globalen Apartheid stützt somit die Idee, das spezifische Menschenleben mehr oder weniger wert sind. Wenn also schweizer Waffen im Globalen Süden landen und Menschenleben überwachen, kontrollieren, unterdrücken und auslöschen, gibt es wenig Aufruhr deswegen, da diese Menschenleben durch rassistische Codes als anders gezeichnet sind. Dabei spielen auch patriarchale Gender-Vorstellungen eine kritische Rolle: Einerseits ist Gender-basierte Gewalt eine Form der Kriegsführung und weiter wird die Gender-Binarität durch den militärisch-industriellen Komplex reproduziert und die jeweilige Kategorisierung ebenfalls in der Hierarchisierung von Menschenleben benutzt.
„Our strategy should be not only to confront empire, but to lay siege to it.“
Arundhati Roy